Parodontologie

Parodontitis

Parodontitis ist eine bakterielle Infektionserkrankung des kompletten Zahnhalteapparates (Zahnfleisch und Knochen) und führt unbehandelt immer zum Zahnverlust. Jeder 3. Mensch über 40 Jahren leidet an Parodontitis. Eine Parodontitis ist eine sehr komplexe Erkrankung und muss korrekt diagnostiziert und adäquat behandelt werden. Erste Anzeichen für Parodontitis können häufiges Zahnfleischbluten, Mundgeruch, verlängerte Zahnhälse und Lockerung der Zähne sein, sie verläuft in aller Regel aber lange unbemerkt und schmerzfrei. Mögliche Ursachen können bakterielle Zahnbeläge, Diabetes mellitus, Stress, Rauchen, genetische Disposition und chronische Erkrankungen sein. Zudem sind sehr viele Zusammenhänge zwischen Parodontitis und verschiedenen Allgemeinerkrankungen bekannt. So sind Wechselwirkungen unter anderem mit Diabetes mellitus, Blutdruckerhöhung, Schlaganfall, Herzinfarkt, Frühgeburt und Rheuma bekannt.

Parodontitis-Behandlung

Mit moderner Bildgebung untersuchen wir Ihren Kieferknochen und erstellen einen detaillierten Befund Ihres Zahnhalteapparates, um Sie dann eingehend beraten zu können. In einigen wenigen Fällen liegen auch besonders aggressive Bakterien vor, die jedoch durch spezielle Keimtests nachgewiesen werden können.

Eine Parodontitis-Therapie gliedert sich in 3 Phasen
  1. Im Rahmen der parodontalen Vorbehandlung werden durch eine Professionelle Zahnreinigung Zahnstein und Beläge auf den Zähnen entfernt. Wir optimieren zusammen mit Ihnen die häusliche Mundpflege und achten hierbei besonders auf die Reinigung Ihrer Problemstellen. Im Anschluss daran messen wir noch einmal den Zustand Ihrer Zahnfleischtaschen.
  2. In einer weiteren Sitzung erfolgt die Tiefenreinigung und die Desinfektion der Zahnfleischtaschen. Dabei werden – auf Wunsch unter lokaler Betäubung völlig schmerzfrei – alle bakteriellen Auflagerungen auf der Zahnwurzel unter dem Zahnfleischsaum schonend entfernt. Auch Zunge, Wange und Schleimhaut werden durch spezielle Spülungen von Parodontitiskeimen befreit (full-mouth-desinfektion). In einigen Fällen kann unterstützend eine gezielte Antibiotikagabe erfolgen, die jedoch vor Behandlung durch Testung der Keime abgeklärt würde. Unsere spezialisierten Prophylaxeassistentinnen arbeiten mit Hilfe hochmoderner Instrumente besonders schonend und gründlich.
  3. Erhaltungstherapie: Da die Parodontitis eine chronisch entzündliche Erkrankung ist, erfordert Sie eine regelmäßige Nachsorge mit professioneller Zahnreinigung und eine optimierte häusliche Pflege. Wir legen mit Ihnen fest, welche Intervalle zur Nachsorge für Sie persönlich am besten sind – damit Sie Ihre Zähne behalten!

 

Ist die Parodontitis bereits weiter fortgeschritten und haben sich tiefe Zahnfleischtaschen gebildet, so müssen diese eventuell mit einem kleinen chirurgischen Eingriff behandelt werden. Das Ziel der Parodontitistherapie ist immer die Entzündung am Zahnhalteapparat zu bekämpfen und den Knochenabbau damit zu stoppen, jedoch kann in der Regel kein Knochen zurückgewonnen werden. Bei günstigen Voraussetzungen und bei einem sehr begrenzten Knochenverlust um eine Zahnwurzel kann mittels Einbringen von Schmelzmatrixproteinen (Emdogain°) ein Knochenaufbau gelingen.

Diesen Eingriff führen wir seit vielen Jahren mit guten Erfolgen durch. Weitere Informationen hierzu: Straumann – Patienteninformationen über die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen